domenica 1 luglio 2018

gIII5: C1. Abs. 1: Alltagsdeutsch. - L1. Keine Liebesbeziehung: Mädchen und Mathematik.

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Keine Liebesbeziehung: Mädchen und Mathematik

In der Klasse 6F der Freien Schule Anne-Sophie in Berlin beginnt der Mathematikunterricht. Vorne an der Tafel steht Lehrerin Gudrun Schweighöfer, kurze, braune Haare, strenger Blick, die Hand in die Luft gereckt. Sie versucht, die lärmende Schülerschar unter Kontrolle zu bringen. An diesem Tag gibt sie die Klassenarbeiten zurück. Die Sechstklässler mussten Brüche addieren, Flächen berechnen und Textaufgaben lösen. Victoria ist nicht begeistert vom Ergebnis:

„Also ich hab sie verkackt. Ich mag Mathe nicht.“  
So wie Victoria geht es vielen Mädchen. Sie mögen das Fach Mathematik nicht. Und das ist ein Grund, warum dann eine Klassenarbeit auch schon mal verkackt wird, eine saloppe Bezeichnung, wenn man eine Aufgabe nicht erfolgreich erledigt hat. Das Problem ist, dass die Abneigung gegen den Mathematikunterricht auch die spätere Berufswahl beeinflusst. Nur etwa jedes 20. Mädchen kann sich vorstellen, später in einem Beruf zu arbeiten, der mit Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik oder Technik zu tun hat, den sogenannten MINT-Fächern. Bei den Jungs ist das anders. So wie bei Victorias Mitschüler Lars:

„Ich möchte die Firma von meinem Vater übernehmen. Das ist eine Baufirma. – [Gudrun Schweighöfer] Was muss man dafür gut können? – Ja, Mathe muss man dafür können.“

Seine Schwester sieht Lars eher nicht als Chefin des elterlichen Betriebs:
 
„Ich denke nicht, weil, das ist nichts für sie so. Sie möchte eher Tierärztin oder irgendwas anderes werden.“ 

Die Ergebnisse der PISA-Studien für Naturwissenschaften aus den Jahren 2012 und 2016 zeigten, dass Mädchen ihren männlichen Mitschülern im logischen, mathematischen Denken eigentlich in nichts nachstehen. PISA ist die Abkürzung für die Internationalen Schulleistungsstudien der OECD, der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Studien zeigten aber auch, dass Mädchen offenbar eine Abneigung gegen Mathematik und Naturwissenschaften haben. Woran liegt das? Forscher um Victor Lavy von der britischen Universität Warwick machten Tests, um das herauszufinden. Sie ließen eine Gruppe von Schülern einen naturwissenschaftlichen Text schreiben, der zum einen von den eigenen Lehrern, zum anderen anonymisiert von außenstehenden Gutachtern bewertet wurde. Die Ergebnisse waren eindeutig: Bewerteten die eigenen Lehrer den Test,  schnitten die Jungen besser ab, bewerteten dagegen außenstehende Lehrer die Schüler,  waren die Mädchen überlegen. Offenbar haben Lehrer also eine vorgefasste Meinung, die sich in der Benotung niederschlägt. Das kann Lea aus Klasse 12 aus eigener Erfahrung bestätigen:

„Ich finde, man muss auch in vielen Fächern die Lehrer erst mal so von sich überzeugen, weil dann denken die: ‚Okay die Jungs können das jetzt gut.‘ Und dann muss man als Mädchen immer schon mal sich mehr melden oder ’n bisschen mehr machen, um erst mal zu zeigen: ‚Okay, ich kann’s wirklich gut‘, um dann halt auch auf diesem Niveau zu stehen, wie die Jungs vielleicht als erstes gestanden hätten.“ 

Mathematiklehrerin Gudrun Schweighöfer achtet in ihrem Mathematikunterricht besonders darauf, die Beteiligung von Mädchen zu fördern – denn sonst verlieren diese schnell die Motivation und die Selbstsicherheit. Aber gerade eine selbstbewusste Selbsteinschätzung ist wichtig, damit die Mädchen keine Abneigung gegenüber Naturwissenschaften entwickeln. Die OECD stellte in einem 2015 veröffentlichten Bildungsbericht fest, dass Deutschland zu den 72 untersuchten Ländern gehörte, in denen es unter den Geschlechtern in Bezug auf ihre Einstellung zur Mathematik die größten Unterschiede gab. Auf die Frage, wie sicher sie sich beim Lösen einer Matheaufgabe fühlen, kreuzten nur knapp die Hälfte der Schülerinnen „sicher“ an. Bei den Jungen dagegen waren es zwei Drittel. Befragt wurden in Deutschland rund 6.500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren. Was kann man tun, um den Mädchen auf diesem Weg mehr Selbstvertrauen einzuflößen? Gudrun Schweighöfer ist der Meinung, dass es keine einfache Lösung, aber manche hilfreiche Methode gibt:
 
„Zum einen, indem man Mädchen ganz gezielt anspricht, also sich nicht nur darauf verlässt: ‚Ich nehm’ einfach nur die dran, die sich melden, und wenn sie sich nicht melden, dann eben nicht.‘ Und indem ich das eben, ja nicht besonders, lobe. Das ist ja auch immer so ’n Eiertanz, nicht. Man darf ja auch jetzt nicht jemand besonders loben, weil es was Besonderes ist, sondern es ist eigentlich ’ne Selbstverständlichkeit.“

Das Selbstbewusstsein von Mädchen fördern, ohne dabei zu übertreiben: Das ist ein richtiger Eiertanz, bei dem man sehr vorsichtig sein muss. Die Lehrkräfte müssen die Balance halten zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig an Lob. Was nach Ansicht von Prof. Dr. Andrea Blunck ebenso wichtig ist: das Image der Mathematik insgesamt zu verbessern. In dem 2007 veröffentlichten Thesenpapier „Das Geschlecht der Mathematik“ stellte sie fest, dass das Fach Mathematik als zu schwer und zu abstrakt angesehen wird und als Männerdomäne, also als Bereich, in dem Männer vorherrschen, gilt – ungeachtet des Interesses weiblicher Studierender. Ob eine Imageverbesserung helfen würde, mehr 

Mädchen für Mathematik zu begeistern, ist schwer zu beantworten. Bislang waren entsprechende Versuche von Bildungspolitikern nur mäßig erfolgreich.

Autorinnen: Lisa Duhm, Beatrice Warken
Redaktion: Suzanne Cords

Bottom. Top.

gIII4: B2. Abs. 1: Markplatz. - Lektion 01: Der Kiosk. Alles unter einem Dach.

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Marktplatz - Deutsche Sprache in der Wirtschaft
Sendemanuskript
Folge 1: Kiosk
Thema: Kiosk - Alles unter einem Dach Autor: Klaus Schuster Redaktion: Thomas Kirschning
Die Personen:
Die Kioskbesitzer: Kuno Wünsche
Elisabeth Wünsche, seine Ehefrau Der Stammkunde: Walter Berger Der Lieferant: Heinz Kröger Der Interviewpartner: Wolfgang Wilhelm Sprecherin Sprecher
Montag früh in Deutschland. Millionen Menschen sind auf dem Weg zur Arbeit. Die meisten machen vorher noch einen schnellen Einkauf.
Kuno Wünsche:
Morgen, Herr Berger. Sie sind aber später dran heute.
Walter Berger:
Moin-moin, ja die ganze Familie hat verschlafen. Ich bin heut' Nacht von der Kegeltour zurückgekommen - einmal Mallorca, nie wieder. Na ja, erzähl' ich Ihnen morgen. Und die Kinder hatten Disco in der Schule. Haben auch keinen Wecker gehört. Ist ja auch kein Wunder, stundenlang dieses Techno-Gedröhne - da würd' ich auch taub. Haben Sie alles?
Kuno Wünsche:
Klar doch. Sechs Brötchen, drei Flaschen Kakao, Ihre Zigaretten, dreimal die 'Bild' und den 'Spiegel'.
Walter Berger:
Gut. Geben Sie mir noch die Tageszeitung. Ich will mal sehen, wie TuS Hansa gespielt hat letzte Woche. Wär' ich vielleicht besser hingegangen als nach Mallorca zu fliegen.
Kuno Wünsche:
Tut mir leid. Aber die Zeitung ist noch nicht da. Ich hab' grad angerufen, die kommen gleich liefern.
Walter Berger:
Nee, nee, ich muss jetzt los. Bis morgen dann.
Kuno Wünsche:
Okay, bis morgen. Schönen Tag auch.
Walter Berger:
Ach, von meiner Frau soll ich noch sagen: Der Kuchen gestern war große Klasse. Schönen Dank nochmals.
Kuno Wünsche:
Gern geschehen...

Sprecher:
Die fehlende Tageszeitung ist nicht das einzige Problem, das Kiosk-Besitzer Kuno Wünsche
an diesem Montag hat. Heute ist für ihn ein Tag mit noch mehr unangenehmen
Überraschungen.

Sprecherin:
In Deutschland gibt es etwa 25.000 Kioskbetriebe. Diese kleinen Geschäfte erwirtschaften einen Umsatz von rund zehn Milliarden D-Mark pro Jahr. Fast jeder Kiosk ist ein Familienbetrieb. Das bedeutet: Hier arbeiten die Inhaber selbst. Angestellte zu beschäftigen ist teuer. Der Überschuss, also die Differenz zwischen Einnahmen und Kosten, ist meist nicht groß genug, um Personal bezahlen zu können. Aber einen Kiosk zu betreiben, heißt viele Stunden Arbeit. Der Kioskbetreiber steht schon längst in seinem Laden, wenn andere erst auf dem Weg zur Arbeit sind. Wie der Tag beginnt, erzählt Kioskbesitzer Wolfgang Wilhelm:
Wolfgang Wilhelm:
Meine Werbesachen rausstellen, die Zeitungswerbung, Zeitungsständer - dann den Mülleimer. Dann hier drinnen die Zeitungsstapel, die angeliefert werden, kontrollieren auf Richtigkeit, die Zeitungen einsortieren, damit sie griffbereit liegen, wenn die Kunden kommen...
Sprecherin:
Ein Kiosk lebt ganz wesentlich von seinen Stammkunden. Also, von den Leuten, die regelmäßig mindestens einmal am Tag kommen. Wichtig für Überleben und Erfolg eines Kiosks ist seine örtliche Lage. Die nennt man Standort. Wichtig für den Standort ist, dass der Kiosk an einer vielbefahrenen Durchgangsstraße liegt oder an einer Haltestelle von Untergrundbahn, Autobus oder Eisenbahn. Wenn dann noch ein großes Wohngebiet in der Nähe liegt, eine Fabrik, große Verwaltungsgebäude oder eine Schule, dann ist der Standort gut. Was ein Kiosk an Waren in jedem Fall haben muss, erzählt Wolfgang Wilhelm:
Wolfgang Wilhelm:
Also, die Zeitungen, Tabakwaren, Süßwaren, - im Moment mit 112 Artikeln  - Getränke, •alkoholfreie wie Cola, Fanta, Mineralwasser, Limo so noch, dann Wein, Schnaps, Bier in verschiedenen Sorten,  - im Moment 15 verschiedene Sorten, Kuchen, also und Brötchen.
Sprecherin:
Tageszeitungen, Zeitschriften, Tabakwaren, Süßwaren und Getränke. Ein Kiosk darf in Deutschland praktisch alles verkaufen - außer frischen und verderblichen Lebensmitteln. Aber auch hierfür gibt es Möglichkeiten und Ausnahmen. Neben dem richtigen Standort ist die Persönlichkeit des Kioskbetreibers der nächstwichtige Faktor für den Erfolg.
Wolfgang Wilhelm:
Die Schwierigkeiten sind, beim Publikum anzukommen. Wenn Sie einen Kiosk übernehmen und schon einen Grund-Kundenstamm haben, geht es noch, den können Sie zum größten Teil übernehmen. Aber wenn Sie ganz von vorne anfangen, ist es doch schwierig, die Kunden zu binden und die Kunden auch davon zu überzeugen, dass dieser Kiosk der richtige ist.
Sprecherin:
Wie überzeugt man die Kunden davon, dass dieser Kiosk der "richtige" ist?
Wolfgang Wilhelm:
Durch Freundlichkeit den ganzen Tag, ein freundliches Wort zu den Kunden. 'Ne große Auswahl an Ware, und vor allen Dingen Qualität an Ware. Damit... , dann sind die Kunden auch bereit, mal 'nen Pfennig mehr zu bezahlen, weil sie wissen, das ist Qualität, da zahle ich woanders auch wat mehr für.
Sprecher:
Kuno Wünsche und seine Frau Elisabeth haben ihren Kiosk erst seit einigen Monaten. Zu ihrer Kundschaft haben sie, wie wir schon hörten, ein gutes Verhältnis. Für heute morgen war, wenn auch mit Verspätung, Walter Berger der letzte der Stammkunden. Es ist jetzt kurz vor halb neun. Kioskbesitzer Kuno Wünsche hat schon fast vier Stunden Arbeit hinter sich. Jetzt, nach dem morgendlichen Ansturm, kehrt etwas Ruhe ein. Zeit für eine erste Kontrolle, aber auch für den ersten Ärger an diesem Tag.
Kuno Wünsche:
Sag' 'mal, sag' 'mal. Das stimmt doch wieder nicht! Soviel Zeitungen, wie die mir berechnen,
haben wir doch letzte Woche gar nicht gehabt! Was wollen die heute abbuchen? 4.600
Mark! Das kann doch nicht angehen!
(Telefon-Klingeln) Wünsche.

Elisabeth Wünsche:
Hallo Kuno. Alles in Ordnung?
Kuno Wünsche:
Ach, Elisabeth, hallo... Ja. Doch, alles wie immer. Nur die Abrechung vom Zeitungsgrossisten stimmt hinten und vorne nicht...
Elisabeth Wünsche:
Was? Schon wieder nicht?
Kuno Wünsche:
Nein. Die haben mindestens 800 Stück mehr abgerechnet als wir letzte Woche bekommen haben. Und die wollen heute 4.600 Mark abbuchen. Ruf bitte den Grossisten an und auch die Bank. Das muss gestoppt werden.
Elisabeth Wünsche:
Kannst du das nicht selber machen?
Kuno Wünsche:
Nein, ich muss noch den Kuchen von gestern abrechnen.
Elisabeth Wünsche:
Na gut. Bis später dann.
Kuno Wünsche:
Ja. Wenn du so gegen zwölf Uhr kommst, wär' schon gut.
Sprecherin:
Zeitungen, Tabakwaren und Getränke sind für jeden Kiosk die wichtigsten Artikel. Deshalb kommen die meisten Kunden; und weil der Kiosk schon in aller Frühe geöffnet hat, wenn in den meisten anderen Geschäften in Deutschland noch nichts los ist. Bei Tabakwaren ist die Verdienstspanne, also der Unterschied zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis, nicht groß. Es sind weniger als zehn Prozent. Anders bei Zeitungen: Sie bringen um die 20 Prozent. Bei Getränken kann die Verdienstspanne noch größer sein. Denn der Kioskbesitzer ist frei, hier den Verkaufspreis selbst festzusetzen. Anders bei Tabakwaren und Zeitungen. Sie unterliegen in Deutschland der sogenannten Preisbindung. Das heißt: nicht der Verkäufer setzt den Preis fest, sondern der Hersteller. Bei Tabakwaren ist auch der Staat an der Preisbildung beteiligt. Denn die Tabaksteuer treibt - wie beim Benzin die Mineralölsteuer •den Preis nach oben. Wie jede Zigarettenmarke hat auch jede Zeitung ihren festen Preis in ganz Deutschland. Den Preis einer Zeitung setzt der Hersteller, das ist der Zeitungsverlag, fest. Was der Zeitungskäufer zahlt, wird zwischen dem Verlag, dem Großhandel und den Verkäufern aufgeteilt. Und manchmal steckt in der Aufteilung ein bedrohlicher Fehler. Gefährlich für den Verkäufer im Kiosk.
Kuno Wünsche:
12, 13, 14 Zwanziger am Donnerstag, 12 am Freitag, und am Samstag... (Telefon-Klingeln) Ja, Wünsche. - Elisabeth.  - Was?! Die haben das ganze Geld schon abgebucht! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Dann ist das Konto wieder blank. Aber ich muss doch heute Mittag den Getränkelieferanten bezahlen! Du, ruf' den bitte sofort an, dass wir ausnahmsweise erst morgen zahlen. Nein, die Einnahmen von gestern sind noch nicht auf dem Konto. Das wollte ich auch heute Nachmittag machen. Ruf' auch den Grossisten an. Die sind ja wohl wahnsinnig. Das sieht mir alles danach aus, als hätten wir diesmal die Rechnung von zwei
Sprecher:
Genau das aber kann Herr Wünsche nicht. In einer Marktwirtschaft gibt es üblicherweise mindestens zwei Anbieter für die gleiche Leistung in einer Stadt. Nicht so im Großhandel, also in der Vermittlung zwischen dem Hersteller und dem Endverkäufer von Zeitungen und Zeitschriften. Diesen Großhändler nennt man Grossist. In vielen deutschen Städten gibt es jeweils nur einen Zeitungsgrossisten. Der hat ein Monopol und beliefert alle Kioske und alle Geschäfte. Die Grossisten bestimmen gegenüber den Verkäufern die Bedingungen. Dazu gehört auch die Abrechnung. Sie ist sehr kompliziert. Der Großhändler lässt sich stets alle Zeitungen bezahlen, die er liefert. Er bestimmt auch, wie viele Zeitungen er an jede Verkaufsstelle gibt. Die Zeitungen, die ein Kiosk nicht verkauft, muss der Großhändler wieder zurücknehmen. Dafür gibt er dem Kiosk eine Erstattung, eine Gutschrift. Der Kiosk zahlt also immer im Voraus, bevor er selbst verkauft. Die Gutschrift bekommt er immer erst später. Deshalb hat der Grossist regelmäßig mehr Geld von seinen Kunden, den Endverkäufern, als ihm zusteht.
Lieferant Kröger:
Morgen Herr Wünsche. Hier sind die Tageszeitungen...
Kuno Wünsche:
Die können Sie gleich wieder mitnehmen, Herr Kröger. Sind die denn verrückt bei Ihnen? Es ist schon bald Mittag, und Sie kommen jetzt mit der Frühstückszeitung!
Kröger:
Machen Sie mich nicht an, Herr Wünsche. Ich kann nichts dafür. Was glauben Sie, was ich hinter mir habe. In der Druckerei von denen war heute früh ein Feuer. Alles zu spät hier für die Innenstadt. Ich renne mir die Hacken ab. Sie sind nicht der Einzige, der dran glauben muss.
Kuno Wünsche:
Ist jetzt auch egal. Ich habe heute sowieso nur Ärger mit euch. Die ganze Abrechnung für die letzte Woche ist falsch. Ihre Firma hat mir zuviel abgebucht. Und jetzt kommt die Tageszeitung, wenn alle Stammkunden längst weg sind. Wie soll ich denn da noch 'was verdienen?
Kröger:
Mit den Abbuchungen, da hab' ich nichts zu tun. Da müssen Sie die Buchhaltung fragen.
Kuno Wünsche:
Das hat meine Frau längst gemacht.
Kröger:
Also, nehmen Sie jetzt die Zeitungen? Ich kann hier keine Plauderstunde mit Ihnen halten. Ich muss weiter. Später komm' ich noch mal, um die Remissionen zu holen.
Kuno Wünsche:
Ja, ich nehm' sie, ich hab ja nichts zu verschenken.
Sprecher:
Remissionen, das ist der Ausdruck für die Zeitungen, die der Verkäufer zurückgibt, weil er sie nicht verkaufen konnte. Der Lieferant, Herr Kröger, der die Zeitungen verspätet zum Kiosk gebracht hat, ist ein Angestellter des Grossisten und hat mit dem Abrechnungsproblem
Sprecherin:
Barzahlung oder Abbuchung - das ist die Zahlungsbedingung im Zeitungshandel. Mit der Abbuchung gibt der Kioskbesitzer dem Grossisten eine Vollmacht über sein Konto. Mit dieser Vollmacht holt sich der Grossist das Geld immer ganz schnell. Abbuchungen sind normalerweise ein gutes Verfahren, mit dem Lieferanten und Kunden einen Zahlungsvorgang reibungslos und zu geringen Kosten erledigen. Normalerweise, das heißt: solange kein Fehler passiert.
Kuno Wünsche:
Gut, dass du kommst, Elisabeth. Nun, was sagt der Grossist?
Elisabeth Wünsche:
Die prüfen noch. Die Frau in der Buchhaltung sagt, dass es eine Verwechslung sein kann. Aber: Um das herauszufinden, müssen sie die Abrechnungen aller anderen Kunden auch prüfen. Und sie wollen unsere Remissionen von heute abwarten.
Kuno Wünsche:
Na Klasse. Der Fahrer war vor gut 'ner Stunde hier, hat die Tageszeitungen gebracht. Der hatte es aber wegen der Verspätung so eilig gehabt...
Elisabeth Wünsche:
Ach ja, genau. Im Radio haben sie gesagt, in der Druckerei hätte es heute früh gebrannt. Es soll auch einen Verletzten gegeben haben.
Kuno Wünsche:
Hmmh, also wegen der Verspätung war der Kröger so eilig, dass er für die Remissionen noch mal vorbeikommen will. Du, also ich fahr' jetzt auf die Bank, und dann zum Getränkelieferanten. Ich hab' hier noch 'ne Vorbestellung für die Jugendmannschaft von TuS Hansa. Die jungen Fußballhelden wollen Cola und Limonade heute Nachmittag.
Elisabeth Wünsche:
Ja, dann bring' doch die Einnahmen vom Wochenende am besten direkt zum Getränkelieferanten. Der hat nämlich am Telefon gesagt, wenn wir die Rechung von letzter Woche heute nicht bezahlen, gibt es ab sofort Lieferung nur noch gegen Bargeld. Was ist los, Kuno? Sind wir pleite?
Kuno Wünsche:
Nee, Elisabeth, nee, nee. Aber das zuviel abgebuchte Geld für die Zeitungen muss sofort zurück. Übermorgen ist der Erste. Na und wenn die Bank sich sperrt und die Miete nicht überweist, dann kriegen wir ein echtes Problem. Du, ich fahr' jetzt. Tschüß, mein Schatz.
Sprecherin:
Ein Kioskgeschäft ist völlig abhängig von seinem täglichen Umsatz. Der Verkauf im Kiosk geht nur über Bargeld. Die Einnahmen müssen regelmäßig zur Bank gebracht werden. Denn die meisten Lieferanten, der Vermieter und das Finanzamt wollen ihr Geld nicht bar sondern über eine Zahlung von einem Konto. Das Geld, das im Kiosk täglich eingenommen wird, gehört also noch lange nicht dem Kioskbesitzer. Auch daran erinnert Wolfgang Wilhelm:
Wolfgang Wilhelm:
Das Geld, was ich abends in der Kasse habe, ist nicht mein Geld. Ich muss daran denken, dass ich von dem Geld Ware kaufen muss. Ich muss die Miete für den Kiosk bezahlen - wenn
Sprecher:
Fehler, die ihre Ursache in mangelhaftem kaufmännischem Verständnis haben, sind nicht das Problem von Kuno und Elisabeth Wünsche. Der Fehler, der bei ihnen an diesem Montag das Geld knapp werden lässt, ist woanders gemacht worden: in der Buchhaltung des Zeitungsgrossisten.
Lieferant Kröger:
Hallo Frau Wünsche, wo ist denn ihr Mann?
Elisabeth Wünsche:
Der ist unterwegs. Wollen Sie die Remissionen holen?
Kröger:
Ja, genau. Und ich hab' eine gute Nachricht für Sie. Ich war in der Firma. Die Buchhaltung hat mir eine neue Abrechnung für Sie mitgegeben. Ist ja wohl eine Menge schief gelaufen.
Elisabeth Wünsche:
Das können Sie wohl sagen! Aha. Hier steht's. Sehen Sie, da wurden fast 2.000 Mark zuviel abgebucht. Wie konnte das denn nur passieren?
Kröger:
Weiß ich auch nicht so genau. Die haben nur etwas gesagt, dass Sie und der Laden vom Heidelberger am Bahnhof zusammen abgerechnet wurden. Alle Lieferungen für Sie und Heidelberger auf Ihre Rechnung und Ihre Rücklieferungen bei Heidelberger auf die Gutschrift.
Elisabeth Wünsche:
Na, super. Gerade der Heidelberger mit seinem großen Laden. Aber wir! Uns trifft's schon, wenn plötzlich zweitausend Mark fehlen und alle möglichen Rechnungen bezahlt werden sollen. Aber: Wann kriegen wir das Geld denn nun zurück?
Kröger:
Die Frau - Mensch, wie heißt die denn jetzt...?
Elisabeth Wünsche:
Die Frau Finke?
Kröger:
Ja, kann sein. Ich kenn' die im Büro alle nicht so gut. Also, die in der Buchhaltung sagte, sie schickt noch heute Nachmittag einen Lehrling mit einem Scheck zu Ihrer Bank.
Elisabeth Wünsche:
Ach, das wird meinen Mann freuen. Gut dann, Herr Kröger, da sind die Remissions-Pakete von letzter Woche und der Retour-Zettel. Ich habe alles noch zwei-, dreimal nachgezählt. Das stimmt. Sagen Sie das mal dem Computer in der Buchhaltung. - Oh, da kommt ja auch mein Mann. Sagen Sie ihm nichts. Ich will ihm die guten Nachrichten erzählen.
Kröger: Elisabeth Wünsche:
Gut, dass du kommst, Kuno. Der Kröger war eben hier und hat die Remissionen abgeholt.
Kuno Wünsche:
Hör' mir bloß auf mit denen. Unser Getränkelieferant will morgen früh bis neun die Rechnung von letzter Woche bezahlt haben. Und unsere Einnahmen von gestern, die haben gerade 'mal für die paar Kisten hier gereicht. Den Rest für diese Woche, sagt er, gibt er uns erst, wenn er das ausstehende Geld hat. Wenn der Grossist erst nächste Woche die Rückzahlung vornimmt, heißt das: Unser Getränkeverkauf ist für diese Woche gestorben!
Elisabeth Wünsche:
Ach, Kuno, lass' mich doch mal deine gute Fee sein. Schau hier, Kröger hatte auch eine neue Abrechnung dabei. Die haben sich wirklich völlig vertan.
Kuno Wünsche:
Lass' mal sehen.
Elisabeth Wünsche:
Wir haben alle Zeitungen, die für Heidelberger am Bahnhof waren, mitbezahlt, und der hat alle unsere Remissionen gutgeschrieben bekommen. Aber das Geld ist schon unterwegs. Die wollen heute noch einen Scheck zur Bank bringen.
Kuno Wünsche:
Wünsche. Herr Markert? Meine Frau kommt also morgen um acht und bringt Ihnen den
Scheck. Und es bleibt dabei, dass Sie dann mittags die Bestellung liefern? Gut. Mittags. Ja,
also danke schön, Herr Markert und auf Wiederhören.
So, Elisabeth, das Problem ist auch aus der Welt. Du bringst bitte gleich morgen früh einen
Scheck zum Getränkelieferanten. Was für ein Tag. Ich bin gar nicht dazu gekommen, mit der
Versicherung zu reden wegen des Einbruchs.
Ach, heute Abend spendier' ich uns ein Fläschchen Sekt - auf Geschäftskosten.

Elisabeth Wünsche:
Das trifft sich gut. Schau mal hier. Frau Berger war hier. Hat sich sehr bedankt für den Kuchen. Sie war wohl richtig in Verlegenheit. Hatte ihren Bridge-Club zu Gast und nichts anzubieten. Eine der Bridge-Damen war plötzlich krank geworden...
Kuno Wünsche:
Ja, das hat sie mir alles erzählt, als sie gestern den Kuchen geholt hat.
Elisabeth Wünsche:
Und jetzt hat sie uns diese beiden schönen, frischen Forellen hier aus ihrem eigenen Teich mitgebracht.
Kuno Wünsche:
Oh wunderbar, dann gibt es den Sekt als Einstimmung. Dann die Forellen. Und mit dem Kuchen, da hab ich mir folgendes überlegt...
Sprecherin:
Kiosk-Betrieben, die allein auf Zeitungen, Tabakwaren und Süßigkeiten setzen, gehört nicht mehr die Zukunft. Immer mehr Kiosk-Betreiber nehmen Waren und Angebote in ihr
- 9 -Sortiment, für das es in Deutschland auch spezialisierte Fachgeschäfte gibt: Zum Beispiel Kaffee einer bestimmten Marke oder Geschenkartikel. Oder sie vermitteln sogar Reisen. Andere wiederum bieten sonntags frischen Kuchen an, wenn es in der näheren Umgebung keinen Bäcker gibt, der zu ähnlichen Zeiten geöffnet hat. Das hat auch Kiosk-Besitzer Wolfgang Wilhelm getan, wenngleich er am Anfang nicht alles richtig machte:
Wolfgang Wilhelm:
Ich bin auf die Idee gekommen, weil hier in diesem großen Wohngebiet sonntags kein Bäcker ist und ich mir gesagt hab, die Kunden wollen auch mal nachmittags ein Stück Kuchen haben, müssen hier mehrere Kilometer weit fahren, um 'nen Bäcker zu kriegen, der Sonntagsnachmittags auf hat. Die Kunden haben es am Anfang gar nicht angenommen. Ich hatte es zu wenig publik gemacht. Ich hab das quasi freitags publik gemacht, und sonntags den Kuchen hingestellt. Das war total in die Hose gegangen. Und dann hat sich das über die Monate jetzt aufgebaut und die Kunden haben dann 'ne Mund-zu-Mund-Propaganda gemacht und kamen sogar an, montags, extra vorbei, und haben gesagt, wie gut der Kuchen geschmeckt hat und haben das auch weitererzählt.
Sprecher:
Wolfgang Wilhelm hat vor, seinen Kuchen-Service auszudehnen, und genau das will auch Kuno Wünsche.
Kuno Wünsche:
Also, mit dem Kuchen, das machen wir ganz anders. Ich war auf dem Rückweg bei deinem Bruder in der Konditorei. Wir machen ab nächsten Sonntag einen Aushang, dass wir Kuchen auf Vorbestellung und Anzahlung bereithalten. Nein, nicht nur bereithalten, sondern wir bringen den Leuten den Kuchen nach Haus'. Weißt du, so wie Pizza-Taxi, machen wir Kuchen-Taxi. Einer von uns macht Sonntag nachmittags den Laden hier, und der andere fährt Kuchen aus.
Elisabeth Wünsche:
Jetzt sollen wir beide auch noch sonntags arbeiten! Kuno, das geht zu weit!
Kuno Wünsche:
Elisabeth, schau' doch 'mal. Das ist sowohl eine Chance für uns als auch für deinen Bruder. Kuchen-Lieferung ins Haus, frisch aus der eigenen Konditorei, das macht hier in der Stadt sonst keiner. Wir fangen klein an - bei unseren Stammkunden. Und wenn das klappt, dann können wir größer werden, und der Kiosk ist nicht mehr unser einziges Standbein. Wir müssen uns 'was einfallen lassen, um mehr Umsatz und Gewinn zu machen. Und Kuchen-Taxi ist doch allererste Sahne.
Elisabeth Wünsche:
Kuno, ich weiß' nicht...
Kuno Wünsche:
Ach, da kommt ja der Herr Berger. Hallo, Herr Berger, was vergessen?
Walter Berger:
Nee, das nicht. Aber ich will doch die Tageszeitung. Da ist von dem Spiel von TuS Hansa ein Foto drin' mit meinem Sohn. Ich kann die Zeitung ja nicht leiden, aber wenn mein Sohn, und dann noch mit Foto...
Kuno Wünsche:
Ach ja, ein Foto von Rainer. Wollen wir mal sehen.
Walter Berger:
Also...
Kuno Wünsche:
Ach Herr Berger, wie wär's mit Kuchen am Sonntag?



gIII3: B1. Abs. 1: Das sagt man so!

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Liebe geht durch den Magen
 
Woher kommt die Liebe, wohin geht die Liebe? Das ist ein großes Geheimnis. Wenn man aber einem Sprichwort glaubt, dann hat die Liebe ganz viel mit einem Organ zu tun, das wir normalerweise nicht romantisch finden …
 
Emilie und Adrian kennen sich nicht so lange, aber es ist ganz klar: Sie finden einander interessant. Emilie ist sich nicht ganz sicher, wie Adrians Gefühle für sie sind. Mag er sie oder hat er stärkere Gefühle für sie? Zeit für einen kleinen Trick. Denn Emilies Großmutter hat immer gesagt: „Mein Kind, Liebe geht durch den Magen! Dein Großvater hat meinen Gulasch so gerne gegessen, dass er bis heute bei mir geblieben ist!“ Also lädt Emilie Adrian zum Essen ein. Es gibt Spaghetti mit leckerer Soße und selbst gemachtes Eis. Und es funktioniert: Während die beiden am Tisch sitzen und das Eis löffeln, schaut Adrian Emilie tief in die Augen und stellt fest: Ich hab diese Frau zum Fressen gern. Ob es am Essen liegt oder an Emilies schönen Augen? Die Großmutter würde sagen: Am Essen natürlich, denn Liebe geht durch den Magen. Emilie und Adrian heiraten übrigens nächstes Wochenende. Ihr seid herzlich eingeladen.

gIII2: A2. Abs. 1: Das Deutschlandlabor. Folge 1: Schule.

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Manuskript.
Nina und David gehen wieder in die Schule. Sie wollen wissen: Welche Lieblingsfächer haben die Schüler und was machen sie in der Mittagspause? Und wie viele Sprachen werden an dieser Schule gesprochen? 

SPRECHER:
Wie leben die Deutschen, und wie sind sie wirklich? – Deutschlandlabor.

NINA:
Hallo! Wir sind Nina …

DAVID:
… und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

NINA:
Heute geht es um das Thema „Schule“!

DAVID:
Schule – mein Lieblingsthema! Du warst doch sicher gut in der Schule, oder?

NINA:
Ja!

SPRECHER:
Schulen sind in jedem deutschen Bundesland ein bisschen anders. Alle Kinder gehen in die Grundschule, bis zur vierten oder sechsten Klasse. Danach gehen die Schüler auf verschiedene Schulen – das hängt von ihren Noten ab – und machen unterschiedliche Schulabschlüsse. Der höchste Schulabschluss ist das Abitur. Damit kann man an einer Universität studieren.

Nina und David gehen wieder in die Schule.

Morgens um acht treffen sie sich mit zwei Schülern des Aggertal-Gymnasiums in Engelskirchen. Pia und Johannes zeigen Nina und David ihre Schule.

NINA :
Welches ist dein Lieblingsfach?

SCHÜLER:
Mein Lieblingsfach ist Englisch.
Kunst.
Sport.
Auch Sport.
Physik.
Englisch.
Sport und Englisch.
Politik.
Mathe, Englisch und Sport.
Sport und auch Kunst sehr gerne.
Spanisch zusammen mit Englisch.
Geschichte.
Deutsch.

SPRECHER:
Sportunterricht ist eins der beliebtesten Fächer an der Schule. In manchen deutschen Schulen, so wie hier, haben Jungen und Mädchen gemeinsam Sport. Nina und David üben heute Basketball.

NINA:
Welche Sportarten unterrichten Sie hier an der Schule?

SPORTLEHRER HAUKE BACH:
Wir unterrichten Leichtathletik, Turnen, Ballsportarten, und mit den 6er-Klassen
fahren wir noch zum Schwimmen …

SPRECHER:
Deutschunterricht. Heute geht es um das Thema „Globalisierung“. Während vorne diskutiert wird, müssen die anderen leise sein.

DAVID:
Und was ist das jetzt hier?

PIA DÖPPER:
Das ist eine Podiumsdiskussion.

NINA:
Also, die vier Schüler, die vorne sitzen, diskutieren miteinander …

JOHANNES PÜTZ:
Ja, genau. Die kriegen ein bestimmtes Thema und müssen sich dann darüber unterhalten.

PIA:
Also, zwei Leute sind pro und zwei sind kontra.

SPRECHER:
In der Schule gibt es auch eine Mensa. Hier essen die Schüler in der Mittagspause.

DAVID:
Und wie funktioniert das hier in der Mensa?

JOHANNES:
Man kann sich in jeder Pause Brötchen oder Joghurt oder kaufen, was man halt möchte, und zur großen Mittagspause kann man dann auch warme Speisen holen, aber die muss man vorher bestellen…

NINA:
Schmeckt's denn immer gut hier?

PIA:
Also, ich finde, es ist immer sehr, sehr lecker. Das sind auch alles ehrenamtliche Mütter,
die das hier machen.

DAVID:
Gibt es hier nur typisch deutsches Essen oder ist das auch 'ne internationale Küche?

JOHANNES:
Das ist ganz, ganz unterschiedlich. Das geht von 'nem typischen Schnitzel oder Haxen bis
zu Curry oder Pizza und Lasagne …

SPRECHER:
In der Pause können die Kinder draußen spielen.

Informatik-Unterricht: Nicht der Lehrer steht an der Tafel, sondern Pia. Sie hält heute ein Referat für ihre Mitschüler. So lernen die Schüler von Schülern … eine gute Vorbereitung auf die Universität oder den Beruf, wo man oft Referate oder Präsentationen halten muss.

In dieser Schule gibt es viele Schüler, deren Familien aus anderen Ländern kommen. Wie viele Sprachen werden hier gesprochen? Der Satz „Ich liebe dich.“ soll in möglichst viele Sprachen übersetzt werden. Welches Team sammelt mehr Sprachen?

SCHÜLERIN:
… Polnisch.

NINA:
… das ist Ukrainisch …

LEHRERIN:
Ich kann euch Persisch sagen …

SCHÜLER:
… Türkisch.

SPRECHER:
Jetzt wird gezählt. Nina und Pia haben den Satz „Ich liebe dich.“ in 22 Sprachen gesammelt, Johannes und David haben sogar 23.

DAVID:
Wir haben gewonnen! Faust!

NINA:
Es ist toll, wie modern und flexibel der Unterricht in der Schule ist. Die Schüler können den Unterricht aktiv mitgestalten.

DAVID:
Ja, die Mensa ist auch gut. Die Schülerinnen und Schüler haben an einigen Nachmittagen Unterricht … und dann ist es gut, zwischendurch was Gutes zu essen.

NINA:
Und wir haben viele Sprachtalente getroffen …

DAVID:
Ja, ich werde jetzt auch wieder Sprachen lernen: Arrividerci und à bientôt!

NINA:
¡Hasta luego!

GLOSSAR
von etwas ab|hängen: von etwas bestimmt sein;
Schulabschluss, -abschlüsse (m.): die Qualifikation, die man am Ende der Schulzeit nach einer erfolgreichen Prüfung hat;
Leichtathletik (f., nur Singular): ein Oberbegriff für die Sportarten Laufen, Springen, Werfen und Stoßen;
Turnen (n., nur Singular): Sportübungen, die man am Boden oder an Geräten macht;
Ballsportart, -en (f.): Sportarten, für die man einen Ball braucht, z. B. Fußball, Handball, Basketball;
Globalisierung (f., nur Singular):  die Entwicklung von weltweiten Beziehungen in Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt;
diskutieren: über ein Thema sprechen, zu dem es verschiedene Meinungen gibt;
Podiumsdiskussion, -en (f.):  eine Diskussion vor Zuhörern zu einem bestimmten Thema;
pro: für etwas;
kontra: gegen etwas;
Mensa, Mensen (f.):  eine Art Restaurant in einer Schule oder Universität, in dem die Schüler oder Studenten günstig essen können;
Speise, -n (f.): das Essen;
ehrenamtlich: so, dass man eine Arbeit freiwillig und ohne Bezahlung ausübt
ganz: hier: sehr, ziemlich;
Haxe, -n (f.):  der untere Teil vom Bein bei Schwein oder Rind;
Informatik (f.) nur Singular):  die Wissenschaft der Verarbeitung von Daten;
Referat, -e (n.):  ein Vortrag über ein bestimmtes Thema;
Präsentation, -en (f.): ein langer Vortrag über ein bestimmtes Thema;
etwas halten: hier: ein Referat oder eine Präsentation vor einer Gruppe vortragen;
möglichst: so sehr wie möglich; wenn es möglich ist; wenn es geht;
Persisch: eine Sprache, die man im Iran, in Afghanistan und in Tadschikistan sprich;
Faust! → geballte Hand; hier: Gruß- oder Triumphgeste unter Jugendlichen, bei der man die Fäuste aneinander boxt;
flexibel: an unterschiedliche Situationen anpassbar;
mit|gestalten: – mitbestimmen; beeinflussen;
zwischendurch: einmal oder mehrmals in einer bestimmten Zeit;
Sprachtalent, -e (n.): ein Mensch, der schnell und gut eine neue Sprache lernt und viele Sprachen spricht;
arrivederci: italienisch: Auf Wiedersehen!
à bientôt: französisch: bis bald;
hasta luego: spanisch: bis bald.