martedì 7 aprile 2020

A4. Weniger Taten, mehr Reichsbürger, alte Verdächtige – Verfassungsschutzbericht 2017.

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A. PMK = Politisch Motiviert Kriminalität.
a4. Weniger Taten, mehr Reichsbürger, alte Verdächtige – Verfassungsschutzbericht 2017.
- 25.10.2019. Fonte. Von Andreas Peter.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat in Berlin seinen Bericht für das Jahr 2017 vorgestellt. Darin wird erklärt, dass die Zahl der so genannten politisch motivierten Straftaten rückläufig ist. Zugleich gibt es mehr Extremisten von Links bis Rechts. Insbesondere aber das Phänomen der so genannten Reichsbürger beschäftigt das Amt.
Auf 358 Seiten listet das Bundesamt für Verfassungsschutz seine Erkenntnisse auf. Von Politisch motivierter Kriminalität (PMK) von Links bis Rechts, über Islamismus und islamistischen Terrorismus oder der klassischen Spionage, bis hin zu Phänomenen wie der Scientology-Sekte oder den so genannten Reichsbürgern.
Diese bis vor kurzem noch eher als etwas bizarr bis verschroben belächelte Randgruppe der bundesdeutschen Gesellschaft gerät immer mehr ins Visier der Verfassungsschützer und macht den Ermittlungsbehörden zunehmen Sorgen. Der für das Bundesamt für Verfassungsschutz zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer und der Präsident des Amtes, Hans-Georg Maaßen, können gar nicht anders als den signifikanten Anstieg bei der Zahl der so genannten Reichsbürger und Selbstverwalter als den wesentlichen, herausstechenden Aspekt dieses Verfassungsschutzberichtes zu erwähnen.

Reichsbürger avancieren zur neuen Problemgruppe der Verfassungsschützer

Denn nicht nur, dass ihre Zahl um über 6500 Personen auf insgesamt 16.500 angestiegen ist. Auf das Konto der so genannten Reichsbürger gingen im vergangenen Jahr auch 911 so genannte politisch motivierte Straftaten. Davon wurden 130 als Gewaltdelikte eingestuft. Diese Delikte wurden für den Verfassungsschutzbericht 2017 zum ersten Mal so explizit erfasst. Ein Ausdruck des Bedrohungspotenzials, das dieser Bevölkerungsgruppe durch den Verfassungsschutz beigemessen wird. Und das hat vor allem auch mit dem auffällig großen Hang von so genannten Reichsbürgern zum Waffenbesitz zu tun.
Etwa 1200 von ihnen besitzen eine Waffenerlaubnis, wie vor kurzem die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag ergab. Die Innenminister der Länder wollen die so genannten Reichsbürger entwaffnen. Dass sie überhaupt Waffen besitzen dürfen, sagt insofern viel über diese Menschengruppe aus — als sie ja einerseits vehement die Bundesrepublik als Staat ablehnen und nicht anerkennen, andererseits sich von genau diesem Staat Waffenscheine ausstellen lassen und diese dann auch eisern und gegenüber den Behörden und  Gerichten dieses angeblich gar nicht existenten Staates verteidigen.
Geht es nach Bundesverfassungsschutzpräsident Maaßen, sollten alle so genannten Reichsbürger entwaffnet werden:
„Soweit die waffenrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, Ja.“
ist seine kurz und bündige Antwort. Ob dies bedeute, er wünsche sich eine entsprechende Änderung des Waffenrechts, kontert Maaßen mit dem Verweis auf die politischen Zuständigkeiten: „ich bin insoweit hier nicht der Fachmann für das Waffenrecht, inwieweit hier die waffenrechtlichen Befugnisse ausreichend sind, um in all den Fällen die Waffen zu entziehen.“ Doch der Politiker, der neben ihm saß und obendrein sein politischer Dienstherr ist, äußerte sich zu dieser spannenden Frage nicht. Horst Seehofer wirkte überhaupt etwas abwesend in dieser Pressekonferenz.

Möglicherweise genauere Erfassung Grund für Anstieg

Den enormen Anstieg der Zahl der so genannten Reichsbürger erklärt der Bundesverfassungsschutz auch mit einer deutlich gestiegenen Quote der Erfassung. Möglicherweise habe es also schon früher eine so hohe Zahl von so genannten Reichsbürgern und Selbstversorgern gegeben, deren Ausmaß erst jetzt voll erfasst werde. Ansonsten dürften die bundesdeutschen Sicherheitsbehörden Schwierigkeiten bekommen, zu erklären, wieso eine Bevölkerungsgruppe rasant wächst, die dem Staat in dieser besonders aggressiven und grundsätzlichen Weise feindlich gegenübersteht.
Wenig tröstlich für Beobachter ist, dass Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen die Reichsbürger noch nicht als eine geschlossene Bewegung ansieht. Vielmehr handele es sich um vereinzelt organisierte Gruppen und Einzelpersonen, die sich derzeit noch vor allem über das Internet vernetzen und gemeinsam kommunizieren. Und Maaßen erklärt:
„Gleichwohl sehen wir auch durch die öffentliche Diskussion über Reichsbürger und Selbstverwalter, Nachahmereffekte und Effekte, dass Personen, die vielleicht psychisch labil sind, sich für diese Szene stärker interessieren.“
Das müssen wir jetzt erstmal so im Raum stehen lassen, zumal die Erfahrungen der zurückliegenden Jahre mit so genannten Reichsbürgern durchaus die Vermutung nahelegen, dass sich besonders Personen mit Verhaltensauffälligkeiten und Wahrnehmungsverzerrungen für die Idee des Reichsbürgertums begeistern können.

Rechtsextreme Straftaten rückläufig bei ansteigender Zahl von Rechtsextremen

Wesentlich angenehmere, wenn auch nicht erfreulichere Botschaften konnten Seehofer und Maaßen über die rechtsextreme Szene in Deutschland verkünden. Demnach sei die Zahl der so genannten politisch motivierten Straftaten aus dem rechtsextremen Umfeld im Jahr 2017 um fast 450 Fälle zurückgegangen. Andererseits ist die Zahl der Menschen insgesamt größer geworden, die dem rechtsextremen Spektrum zugerechnet werden, nämlich rund 24.000. Das sind rund 900 mehr als noch ein Jahr zuvor. Und: darunter könnten sich ungewöhnlich viele besonders gewaltbereite Rechtsextremisten befinden, denn deren Anstieg beziffert das Bundesamt mit rund 600 auf nunmehr 12.700.

Zunahme bei Linksextremisten und deren Straftaten

Im linksextremen Spektrum verzeichneten die Verfassungsschützer sowohl einen Anstieg in der Personengruppe, die man diesem Spektrum zurechnet auf rund 29.500 als auch einen deutlichen Anstieg der Gewalttaten um mehr als 37 Prozent oder 447 Taten. Vor allem beunruhigt Bundesverfassungsschutzpräsident Maaßen, dass es die linksextreme Szene offenbar wieder geschafft habe, sich zu vernetzen. Insbesondere die so genannte Interventionistische Linke werde vom Verfassungsschutz als ein Scharnier zwischen gewaltbereiten Linksextremisten und linken Bewegungen angesehen.

Spion und Spionage ist nicht gleich Spion und Spionage für den Verfassungsschutz

Glaubt man den Erkenntnissen des Bundesverfassungsschutzes, dann hatten sie in Bezug auf die Spionageabwehr im Jahr 2017 vor allem mit den Nachrichtendiensten Russlands, Chinas, des Iran und der Türkei zu kämpfen. Diese Rangordnung überrascht insofern, als das Bundesamt einräumen muss, dass die multimedial beschworene große Gefahr einer russischen Manipulation der Bundestagswahlen eben nur eine herbeigeschriebene und –berichtete gewesen ist. Russland wird in dem Bericht aber natürlich wieder vorgeworfen, vor allem einen Cyberkrieg gegen und in Deutschland zu betreiben, also vor allem das Internet und die sozialen Medien für angebliche Propaganda und Infiltration zu nutzen.
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© AFP 2020 / HANNIBAL HANSCHKE / POOL
Sputnik erinnerte Bundesverfassungsschutzpräsident Maaßen deshalb höflich daran, dass es da zwei Geheimdienste gibt, denen nachgewiesen werden konnte, dass sie praktisch den gesamten Email-Verkehr auf der Welt und beinahe alle Telefonate, ganz gleich, ob über Festnetz oder Mobiltelefon, weltweit abhören und de facto auch das gesamte Internet überwachen. Überdies ist erwiesen, dass diese beiden Nachrichtendienste auch die Mobiltelefone angeblich befreundeter Staats- und Regierungschefs abhören, wie zum Beispiel das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese beiden Dienste sind die US-amerikanische NSA und der britische GCHQ.
Angesichts des nachgewiesenen unfassbaren Umfangs der Spionage dieser beiden Dienste, der ja entsprechend umfangreiche technische, finanzielle und personelle Ressourcen erfordert, drängt sich natürlich die Frage auf, ob NSA und GCHQ diese riesigen Ressourcen einfach so abgeschafft haben oder trotz der weltweiten Empörung weiterspionieren, auch in Deutschland. Für die Frage, welche Erkenntnisse der Bundesverfassungsschutz denn im Hinblick auf diese beiden staatlichen Superschnüffler habe, bedankt sich Hans-Georg Maaßen entgegnet dann aber sibyllinisch:
„Wir haben im Rahmen des 360 Grad Blicks uns natürlich auch mit unseren anderen Partnern beschäftigt, nämlich mit denen wir freundschaftlich verbunden sind. Aber wie ich auch schon an anderer Stelle sagte, Freunde sind nicht immer nur Freunde, sondern man muss sich auch davor schützen, dass Freunde mal untreu werden können und ihre Instrumente auch gegen uns verwenden können. Mit Blick eben auf die westlichen Partner haben wir jedenfalls im zurückliegenden Berichtsraum 2017 jedenfalls keine Erkenntnisse generieren können, die dazu führen, dass ich sage, gegen uns ist Spionage oder Sabotage im Cyberraum betrieben worden.“

Auch Firmenübernahmen von chinesischen Firmen sind dem Verfassungsschutz suspekt

Der Verfassungsschutzbericht listet noch eine zweite Merkwürdigkeit in Bezug auf die Spionageabwehr durch den Verfassungsschutz auf. Demnach beobachtet der bundesdeutsche Inlandsgeheimdienst auch die Übernahme von deutschen Unternehmen durch chinesische Investoren. Das begründet Hans-Georg Maaßen damit, dass sein Amt festgestellt habe, dass der Umfang der chinesischen Wirtschaftsspionage im gleichen Maßstab abnahm wie umgekehrt der Umfang der chinesischen Einkaufstour in der bundesdeutschen Unternehmenslandschaft zunahm.
Und da viele bedeutende chinesische Investoren Staatsunternehmen seien, die zum Teil in sicherheitsrelevanten Industriezweigen Firmen aufkaufen oder aufkaufen wollen, müsse sich der Bundesverfassungsschutz fragen, ob der hinter diesen Staatsunternehmen stehende Staat noch weitergehende Interessen verfolge.
Natürlich darf es niemanden überraschen, dass derartige Überlegungen bei Staatsunternehmen westlicher Länder nicht angestellt werden. Ansonsten müssten Akquisitionen beispielsweise von Firmen wie Vattenfall, SPU, ADIA, PIF, SAMA oder KIA alle vom Bundesverfassungsschutz observiert werden. Das würde den Regierungen der betreffenden Staaten sicherlich mehr als ein verwundertes Runzeln mit den Augenbrauen entlocken.

A3. Es lebe der Rechtsstaat! – Eltern suchen nach G7-Gipfel ihre willkürlich verhafteten Kinder.

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a3. Es lebe der Rechtsstaat! – Eltern suchen nach G7-Gipfel ihre willkürlich verhafteten Kinder.
- 4.9.2019. Fonte. Kommentar von Andreas Peter.

Im Vorfeld des G7-Gipfels in Biarritz wurden Menschen auf der Basis von Notstandsverordnungen verhaftet, weil sie verdächtigt wurden, gewalttätige Proteste anzetteln zu wollen. Zu drei der Verhafteten, deutsche Jugendliche aus Nürnberg, haben deren Eltern bis heute praktisch keinen rechtsstaatlich akzeptablen Zugang.
Während auch bundesdeutsche Medien nicht müde werden, in belehrendem und empörtem Tonfall beinahe täglich über Demonstrationen und Proteste in Hongkong und angebliche oder tatsächliche Polizeigewalt zu berichten, während die gleichen Medien sich auch über angebliche oder tatsächliche Ausschreitungen und Zusammenstöße mit Polizeikräften im Zusammenhang mit Demonstrationen in Russland echauffieren, herrscht vor der eigenen Haustür eine bemerkenswerte Funkstille, Milde und Nachsichtigkeit, wenn es um die Aushebelung des Demonstrationsrechtes beim G7-Treffen und um Polizeigewalt geht und die gleichen Maßstäbe, die an China und Russland angelegt werden, auf einmal nicht mehr gelten.

Was deutsche Medien in Hongkong brandmarken, interessiert sie während G7 in Biarritz nicht

Während die erwähnten Medienhäuser die Demonstrationsfreiheit predigen und Einschränkungen dieser Freiheit maßregeln, haben sie keine Probleme damit, dass französische Behörden aus dem Demonstrationsrecht in Biarritz eine Posse gemacht haben, um zu verhindern, dass die Staats- und Regierungschefs der sogenannten G7-Staaten die Proteste gegen ihr Treffen und das, was ihnen die Demonstranten zu sagen haben, auch tatsächlich erleben. Demonstrationen waren nur Kilometer vom Konferenzort gestattet, überhaupt war nur eine Demonstration offiziell genehmigt. Bezogen auf Hongkong wäre das ungefähr so, als wenn Demonstranten mit einem Schiff aufs offene Meer gefahren worden wären, um dort zu demonstrieren.
Auch was die Verhaftungen angeht, die von den Sicherheitsbehörden prophylaktisch vorgenommen wurden, noch ehe der Gipfel in Biarritz überhaupt begonnen hatte, ist bemerkenswert, wie die gleichen Maßstäbe, die an die Demonstrationen und das Vorgehen von Behörden in Hongkong angelegt wurden und werden, im Fall Biarritz unter den Tisch fallen. Da wird die Argumentation, bei den Festgenommenen handele es sich um potenzielle Gewalttäter und bei ihnen wurden entsprechende Utensilien sichergestellt, unkritisch übernommen. Man stelle sich vor, wie die Berichterstattung klingen würde, sollten chinesische Behörden so argumentieren.
Und wie die Berichterstattung in bundesdeutschen Medien klingen würde, sollte in Hongkong oder Russland das geschehen, was seit etwa zwei Wochen in Frankreich vor sich geht, wagen wir uns gar nicht auszumalen.

Willkürliche Verhaftungen vor dem G7-Gipfeltreffen

Am 21. August, lange vor dem Beginn des G7-Treffens in Biarritz, wurden bei einer Autobahnkontrolle drei Jugendliche aus Nürnberg festgenommen und in einem Schnellverfahren in Bayonne zu Gefängnisstrafen von bis zu drei Monaten verurteilt. Bayonne ist eine Stadt, die, ähnlich wie Städte im Ruhrgebiet, direkt an Biarritz grenzt und mit Anglet eine inoffizielle Großstadt mit fast 115.000 Einwohnern bildet.
Den Jugendlichen war vorgeworfen worden, in einer Gruppe „möglicherweise“ Gewalttätigkeiten vorbereitet zu haben. Außerdem wären in ihrem Fahrzeug Tränengas, Kapuzen und andere verdächtige Utensilien gefunden worden. Das habe sich mittlerweile als Falschmeldung herausgestellt, berichtete das Internetportal Telepolis. Dennoch sind die Jugendlichen offenbar weiterhin in Haft. Ihre Eltern beklagen gegenüber dem Portal, dass sie immer noch keinen Zugang zu ihren Kindern haben würden und dass ihnen ein Wahlverteidiger verweigert werde. Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, dass der vom französischen Staat gestellte Pflichtverteidiger die von den Familien der Beschuldigten angerufenen Wahlverteidiger vom Schnellgericht ausschließen ließ. Man stelle sich einen derartigen Vorgang in China oder Russland vor und ahnt, wie das geheiligte Donnerwetter aus westlichen Medien herabstoßen würde.

Willkür gegen Freien Journalisten trotz Gerichtsurteil

Dass die Öffentlichkeit überhaupt von diesen Vorgängen erfuhr, verdankt sie auch einer anderen beispielhaften Demonstration dessen, was diejenigen westlichen Regierungen unter Rechtsstaat verstehen, die anderen gerne diesbezügliche Belehrungen erteilen. Zufällig trafen die drei Jugendlichen im Gefängnis von Hendaye einen Mitarbeiter des unabhängigen Radios Dreyeckland (RDL) aus Freiburg im Breisgau, der den Fall öffentlich machte. Er bestätigte die Schilderung, dass die Jugendlichen auf dem Weg zu einem traditionellen Treffen mit Freunden in den spanisch-baskischen Ort Leketio waren, von wo aus sie mit ihren anderen sieben Freunden regelmäßig zu einem Campingurlaub aufbrechen.
Der Reporter von RDL selbst wollte für sein Haus vom G7-Treffen berichten, wurde aber von der französischen Polizei unter fadenscheinigen Gründen festgenommen, eingesperrt und abgeschoben. Gegen diese Entscheidung klagte der Reporter erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht Paris. Ihm wurde sogar eine Entschädigung von 1.000 Euro zugesprochen, weshalb er sich entschloss, noch einmal nach Biarritz zu reisen. Doch er wurde ein zweites Mal festgenommen, inhaftiert, wiederum abgeschoben und mit mehrjähriger Haft bedroht. Ein weiteres Mal möge unsere geneigte Leserschaft sich vorstellen, mit welchem Skandalton westliche Medien berichten würden, hätten sich russische oder die Behörden in Hongkong so willkürlich verhalten und Gerichtsurteile missachtet.
Deutsche Behörden lieferten „Störerdatei“ an französische Behörden
Das eigentlich Bestürzende aber ist, dass die französischen Behörden auf der Grundlage einer Schwarzen Liste von Bundeskriminalamt BKA und Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) handeln, der sogenannten Störerdatei. Dass wir davon wissen, verdanken wir einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten der Partei Die Linke, Andrej Hunko. In der Antwort des Heimatschutzministeriums an Hunko vom 21. August 2019 werden zwei Kategorien unterschieden:
„Kategorie 1: Dem Phänomenbereich PMK -links- zuzuordnende Personen, die im Zusammenhang mit politischen Großereignissen mit internationaler Beteiligung polizeilich in Erscheinung getreten sind oder die intensive Kontakte zu ausländischen Aktivisten und Gruppierungen unterhalten und zu denen Erkenntnisse wegen Gewaltstraftaten vorliegen (diese müssen nicht zwingend aus einer politischen Motivation heraus begangen worden sein).“
Auch in der Kategorie 2 geht es um Menschen aus dem politisch linken Spektrum. Weshalb Andrej Hunko zu dem Schluss kommt, dass "zum G7-Gipfel Menschen also nur aufgrund ihrer Gesinnung verfolgt" werden. Analoge Versuche des Bundesinnenministeriums, zu früheren derartigen Veranstaltungen Menschen durch Ein- oder Ausreiseverbote an Protesten zu hindern, haben deutsche Verwaltungsgerichte regelmäßig als rechtswidrig kassiert.
Im Hinblick auf die drei inhaftierten Nürnberger Jugendlichen berichtete das Nachrichtenportal Telepolis, die deutsche Botschaft in Paris würde eine zweifelhafte Rolle spielen. Das Portal bezog sich auf Informationen der verzweifelten Eltern, wonach die Botschaft behauptet, sie hätte keine Informationen bzw. die Inhaftierten wünschten angeblich keinen Kontakt. Geradezu bizarr ist die Information der linken Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen, die den Eltern mitteilen musste, dass das Auswärtige Amt Kontakt zu ihren Söhnen nur schriftlich aufnehmen könne.
Weshalb wir ein letztes Mal unsere Vermutung äußern wollen, dass Russland wahrscheinlich mit neuen Sanktionen überzogen worden wäre, hätten russische Behörden so agiert und reagiert, wie deutsche und französische Behörden es im Fall des G7-Treffens in Biarritz in punkto Willkür und Beschneidung von Bürgerrechten taten. Aber wir haben ja über die Jahre gelernt, dass einige gleicher sind als andere.
* Die Meinung des Autors muss nicht der der Redaktion entsprechen.
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A2. Drei Jahre nach Tragödie: Behörden bewerten München-Attentat neu.

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2. Drei Jahre nach Tragödie: Behörden bewerten München-Attentat neu.
- 25.10.2019. Fonte.
Das Attentat am Olympia-Einkaufszentrum in München mit neun Todesopfern im Jahre 2016 hat das bayerische Landeskriminalamt nun als „politisch motivierte Gewaltkriminalität“ eingestuft. Dies teilte die Behörde am Freitag mit.
Darüber hinaus heißt es, bei der Bewertung aller Erkenntnisse darf die rechtsradikale und rassistische Gesinnung des Täters nicht vernachlässigt werden.
„In Zusammenfassung der Erkenntnisse der letzten drei Jahre Ermittlungsarbeit erscheint es gerechtfertigt, von einer politischen Motivation im Sinne des Definitionssystems PMK zu sprechen“, heißt es in der offiziellen Mitteilung.

Tatauslösende Faktoren

Bei dem Täter hätte eine Vielzahl an „tatauslösenden Faktoren“ vorgelegen, die zum Attentat geführt hätten.
„Die Ermittlungen haben ergeben, dass die Rache für das erlittene Mobbing durch Mitschüler mit deutscher, deutsch-türkischer, polnischer, serbischer und bosnisch-herzegowinischer Nationalität nach Bewertung aller Umstände maßgeblich zu der Tat geführt hat“, so das Landeskriminalamt weiter.
Neben dem Rachemotiv treten solche Faktoren wie die psychische Erkrankung, mangelnde soziale Kontakte, exzessives Spielen von Ego-Shootern, die Identifizierung mit Amoktätern und die rassistische Gesinnung auf.
Es gebe Anhaltspunkte, dass er seine Opfer auch auf Grund ihrer Volkszugehörigkeit und Herkunft ausgesucht habe.

Tragödie aus dem Jahr 2016

Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Schütze David S. im Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen und sich selbst erschossen. Damals war die Rede von einem Amoklauf.
ak/sb


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Verhetzung

Verhetzung

s.f. (-, -en)
aizzamento m., sobillazione f.

Volksverhetzung

a. sedizione (reverso)
1.  Sie hat sich der Volksverhetzung schuldig gemacht.
- È colpevole di sedizione.
2. Die gestellte Frage ist sehr wichtig, und ich möchte betonen, dass die Kommission den Rassismus, den Fremdenhass und jegliche Art der Volksverhetzung, auf die sich der Herr Abgeordnete bezieht, völlig ablehnt.
-   Può la Commissione far sapere che cosa sta facendo per promuovere le libertà civili in Gambia, alla luce dell'arresto del reverendo David Fulton e della moglie, accusati di sedizione?
b. incitamento all'odio (reverso)
1. Die gestellte Frage ist sehr wichtig, und ich möchte betonen, dass die Kommission den Rassismus, den Fremdenhass und jegliche Art der Volksverhetzung, auf die sich der Herr Abgeordnete bezieht, völlig ablehnt.
L'interrogazione che è stata posta è di estrema importanza, e vorrei sottolineare che la Commissione respinge con decisione il razzismo, la xenofobia e tutti i tipi di incitamento all'odio a cui ha fatto riferimento l'onorevole deputato.
 

vorliegen

vor|liegen

v.intr.irr. (aus. sein)
1 (vorgelegt sein) stare davanti, trovarsi davanti.
2 (vorhanden sein) esserci, esistere: es liegt kein Grund zur Aufregung vor non c'è alcun motivo di agitarsi.
3 (estens) essere disponibile.
4 (sich vorfinden) essere presente, trovarsi.
5 (burocr) (zu bearbeiten sein) esserci da fare, esserci da sbrigare. 
• Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic hervor, die der Zeitung „Berliner Morgenpost“ vorliegt.

Straftat

Straftat

s.f. (-, -en) (Dir)
1 (strafbare Handlung) reato m. penale: eine Straftat gegen die Person begehen commettere un reato contro la persona; Straftat gegen das Vermögen reato contro il patrimonio.
2 (Verbrechen) delitto m.
Die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten ist im vergangenen Jahr gestiegen. (Sputnik) 

A1. Deutschland: Polizei registriert mehr rechtsextrem motievierte Straftaten im Jahr 2019.

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A. PMK = Politisch Motiviert Kriminalität.1. Deutschland: Polizei registriert mehr rechtsextrem motievierte Straftaten im Jahr 2019.
Bericht. - 7.4.2020. Fonte.

Die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic hervor, die der Zeitung „Berliner Morgenpost“ vorliegt.
Demnach sind für das Jahr 2019 insgesamt 22.337 Delikte vorläufig im Kriminalpolizeilichen Meldedienst für Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) gemeldet, bei denen die Tat einen rechtsextremen Hintergrund hatte. Darunter sind vor allem Propagandadelikte und Fälle von Volksverhetzung, aber auch etwa 1000 versuchte und vollzogene Gewalttaten wie Körperverletzung und in Einzelfällen auch Tötungsdelikte.

Lage in vergangenen Jahren

Im Jahre 2018 hatte die Polizei noch 20.431 rechtsextrem motivierte Straftaten gezählt, ein Jahr zuvor insgesamt 20.520. Bei den rechtsextremistisch motivierten Gewaltdelikten gibt es einen Rückgang und zwar von 1156 im Jahr 2018 auf 986 im Jahre 2019.
Die Bundesregierung betonte in der Antwort auf die Anfrage der Grünen, dass die für 2019 genannten Zahlen vorläufig seien und „noch Veränderungen unterliegen können“. Die endgültigen Zahlen will das Bundesinnenministerium nach eigenen Angaben im Mai präsentieren.

Anstieg der antisemitischen Straftaten

Nach den Angaben der Bundesregierung hat sich auch die Zahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland vergrößert. Demnach registrierte die Polizei vorläufig 2032 Delikte, die sich gegen Menschen jüdischen Glaubens oder ihre Einrichtungen richtete. 2018 waren es nach endgültigen Polizeistatistiken noch 1799 Fälle.
ak/ae
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Sputnik: Edizione Tedesca. Selezione di articoli. Homepage.

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a1. Deutschland: Polizei registriert mehr rechtsextrem motievierte Straftaten im Jahr 2019. Bericht. - 7.4.2020. Fonte. - Post.
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