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–10./lgn/10-03-20.
Dienstag, 10. März 2020. |
Indici: Afghanistan 5, China 1, Deutschland 3, EU 4, Italien 2, US 5-7, Mexico 6,Türkei 4, Wuhan 1.
Nachrichten von Dienstag, 10.03.2020 –
1. Chinas Staatschef erstmals seit Corona-Ausbruch in Wuhan
Erstmals
seit Ausbruch der Coronavirus-Epidemie ist Chinas Staatschef Xi Jinping
in die Millionenmetropole Wuhan gereist. Dort hatte der Erreger seinen
Ausgang genommen. Xi traf mit dem Flugzeug zu der unangekündigten Visite
in der Hauptstadt der Provinz Hubei ein, wie die staatliche
Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Er wolle dort im Laufe des Tages
die Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie inspizieren. Der sonst in den
chinesischen Medien geradezu allgegenwärtige Xi hatte seit der starken
Ausbreitung des Coronavirus ab Januar das Rampenlicht weitgehend
gemieden. (–10/lgn/10-3-20.)
2. Premier Conte erklärt ganz Italien zur Sperrzone
Italiens
Regierung schränkt wegen der Coronavirus-Epidemie die Reise- und
Versammlungsfreiheit im ganzen Land ein. Regierungschef Giuseppe Conte
rief die Italiener dazu auf, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Er
kündigte ein Versammlungsverbot an, das an diesem Dienstag durch ein
Dekret in Kraft gesetzt werden soll. Die Schulen und Universitäten in
ganz Italien bleiben bis zum 3. April geschlossen. Mit knapp 10.000
Ansteckungsfällen und mehr als 460 Toten ist Italien das am schlimmsten
von der Epidemie betroffene Land in Europa. (–10/lgn/10-03-20.)
3. Deutsche Wirtschaftsforscher befürchten wegen Coronakrise Rezession
Das
Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erwartet, dass Deutschland
in diesem Jahr infolge der Coronavirus-Krise in eine Rezession
abgleitet. Das Virus scheine die deutsche Wirtschaft nach den
vorliegenden Zahlen "recht kräftig zu erfassen", sagte der Leiter der
DIW-Abteilung für Konjunkturpolitik, Claus Michelsen, den Zeitungen der
Funke Mediengruppe. Vor allem die Industrie dürfte nach seiner
Einschätzung betroffen sein, aber auch Dienstleistungen wie das
Gastronomiegewerbe und die Reisebranche. Auch nach Ansicht von Ifo-Chef
Clemens Fuest droht eine Rezession; er forderte die Bundesregierung in
der "Augsburger Allgemeinen" auf, ihre Hilfen für die Wirtschaft zu
verstärken. (–10/lgn/10-3-20.)
4. Keine Annäherung zwischen EU und Türkei
Der
türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei seinen Gesprächen in
Brüssel keine Unterstützung für seinen Kurs im Syrien-Krieg erhalten.
Konkret fordert er die Hilfe der Europäer bei der Versorgung von
Flüchtlingen sowie bei den Kampfeinsätzen der Türkei in Syrien.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verwies auf die mehr als fünf
Milliarden Dollar, die das Bündnis bereits in der Türkei investiert
habe. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte von
Erdogan, Migranten nicht länger zur Weiterreise nach Griechenland zu
ermuntern. (–10/lgn/10-3-20.)
5. US-Armee zieht sich aus Afghanistan zurück
Die
US-amerikanischen Streitkräfte haben ihren schrittweisen Abzug aus
Afghanistan eingeleitet. Innerhalb der nächsten 135 Tage wolle man die
Truppenstärke auf 8600 Mann reduzieren, sagte ein Armeesprecher. Die
US-Truppen seien aber weiterhin in der Lage, Anti-Terror-Missionen
durchzuführen und die afghanischen Sicherheitskräfte zu unterstützen.
Ende Februar hatten die USA nach langen Verhandlungen mit den Taliban
ein Abkommen über Wege zum Frieden in Afghanistan geschlossen. Es soll
nach mehr als 18 Jahren US-Präsenz im Land zu innerafghanischen
Friedensgesprächen führen. (–10/lgn/10-3-20.)
6. Mexiko erlebt "Tag ohne Frauen"
Mit
einem groß angelegten Streik haben in Mexiko zahlreiche Frauen gegen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen protestiert. Schätzungen zufolge gingen
am Montag mehrere Millionen Frauen nicht zur Arbeit, nicht einkaufen und
beteiligten sich auch darüber hinaus nicht am öffentlichen Leben. Sie
folgten damit einem Aufruf feministischer Gruppen, dem sich Unternehmen
und Behörden ebenso angeschlossen hatten wie indigene Organisationen,
Universitäten und Schulen. Auch Regierungspolitikerinnen und Abgeordnete
beteiligten sich an der Aktion mit dem Titel "Ein Tag ohne uns". (–10/lgn/10-3-20.)
7. Der nächste große Vorwahltag in den USA
Das
Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten geht an diesem Dienstag mit
Vorwahlen in sechs Bundesstaaten weiter. Der frühere Vizepräsident Joe
Biden und der linksgerichtete Senator Bernie Sanders treten in Idaho,
Michigan, Mississippi, Missouri, North Dakota und Washington
gegeneinander an. Es geht um 352 der 3979 Delegierten, die im Juli den
demokratischen Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Besonders
wichtig ist Michigan im Mittleren Westen, wo 125 Delegiertenstimmen
vergeben werden. Ergebnisse werden nach deutscher Zeit erst am Mittwoch
erwartet. (–10/lgn/10-3-20.)