§§: 1: Die Laute und ihre Einteilung - 2: Die Bezeichnung der Laute - 3: Veränderung der Vokale - 4: Veränderung der Konsonanten -
§ 3. Veränderung del Vokale. - | B. T. E.
| Die Sprache ist nichts Unveränderliches. Jede lebende Sprache gestaltet sich im Lautbestande ihrer Wörter und in der Bedeutung derselben unmerklich aber unaufhörlich um. Die Laute unserer Sprache erlitten im Laufe der Zeit vielfache gesetzmäßige Veränderungen.
– Grundvokale sind a, i, u. Zwischen a und i liegt da e, zwischen u und a das o:
1. Wechsel zwischen e und i, u und o.
– In manchen Wörtern gleicher Abstammung wechseln in der Stammsilbe e und i, o und u, z. B. Berg, Gebirge - Huld, hold - Herbe, Hirte - Hulden, Hold.
– Ein ursprüngliches e ist oft zu i geworden, wenn in der folgenden Silbe auch ein i stand (althochdeutsch gibirgi, hirti); ein ursprüngliches u ist oft o geworden, wenn a, e oder o folgte, z. B. wir wurden, geworden (althochdeutsch wurdun, gawordan). Den letzteren Vorgang nennt man Brechung.
2. Umlaut. Häufig sehen wir für a ä, für o ö, für u ü, für au äu eintreten, z.B. Hast, Häste; groß, größer; Huhn, Hünchen; Haus, Häuser. Eine solche Veränderung des ursprünglichen Vokals heißt Umlaut. Umlaut trat ein, wenn auf ein a, o, u oder au in der nächsten Silbe ein i folgte. Der ursprüngliche Vokal näherte sich durch die Umlautung dem folgenden i, ähnlich wie bei der Brechung dem folgenden a.
– Der Umlaut trat später ein als die Brechung.
3. Schwächung. In Zahlosen Fällen ist der früheren volle Vokal der unbetonten Endsilbe zu e geworden. Diese Vorgang heißt Schwächung. So lauteten die Steigerungssilben der Adiektive er und est früher ir, ist oder or, oft. Der Singular des Hauptwortes Habe, der jetzt unterschiedslos in allen Kasus e hat, lautete althochdeutsch: geba, gebâ, gebâ, gebê. Da die Stammsilbe im Deutschen den stärsten Ton hat, verloren die unbetonen Endsilbe immer mehr von ihrem Lautgehalt. Viele solcher Silben sind ganz geschwunden oder im Schwinden begriffen. (Das nähere siehe unter Silbenlehre).
4. Ablaut. Um aus derselben Wurzel verschiedene Wörter yu bilden, oder um bei derKonjugation die Grundformen yu unterscheiden, bedient sich die Sprache außer anderen Mitteln auch des sog. Ablauts, d. h. des regelmäßigen, ursprünglichen Handels des Wurzelvokals, der Schwächung bewirt ist.
– Beispiele: die Binde, das Band, das Bund; (ich) binde, (ich) band, gebunden.
5. Diphtongisierung. In vielen Wörtern sind die hochdeutschen Diphtonge ei und au aus den einfachen Vokalen i und u entstanden. Das Niederdeutsche (Blattdeutsche) hat den alten reinen Vokal festgehalten, z. B. Win, Swin = Wein, Schwein; Brut, tut = Braut, laut.
6. Andrerseits sind alle Diphtonge verloren gegangen und statt deren einfache Vokale eingetreten, z. B. uo in muoter ist neuhochdeutsch u (Mutter) geworden,
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– Grundvokale sind a, i, u. Zwischen a und i liegt da e, zwischen u und a das o:
La vocale E. |
– In manchen Wörtern gleicher Abstammung wechseln in der Stammsilbe e und i, o und u, z. B. Berg, Gebirge - Huld, hold - Herbe, Hirte - Hulden, Hold.
– Ein ursprüngliches e ist oft zu i geworden, wenn in der folgenden Silbe auch ein i stand (althochdeutsch gibirgi, hirti); ein ursprüngliches u ist oft o geworden, wenn a, e oder o folgte, z. B. wir wurden, geworden (althochdeutsch wurdun, gawordan). Den letzteren Vorgang nennt man Brechung.
La vocale I. |
– Der Umlaut trat später ein als die Brechung.
La vocale O. |
La vocale U. |
– Beispiele: die Binde, das Band, das Bund; (ich) binde, (ich) band, gebunden.
5. Diphtongisierung. In vielen Wörtern sind die hochdeutschen Diphtonge ei und au aus den einfachen Vokalen i und u entstanden. Das Niederdeutsche (Blattdeutsche) hat den alten reinen Vokal festgehalten, z. B. Win, Swin = Wein, Schwein; Brut, tut = Braut, laut.
6. Andrerseits sind alle Diphtonge verloren gegangen und statt deren einfache Vokale eingetreten, z. B. uo in muoter ist neuhochdeutsch u (Mutter) geworden,
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a.
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