mercoledì 29 aprile 2020

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Offener Brief der Sprecherin der chinesischen Botschaft in Deutschland an die BILD-Chefredaktion bezüglich der Berichterstattung vom 15. April 2020


2020/04/15



Sehr geehrter Herr Reichelt, sehr geehrte Mitglieder der BILD-Chefredaktion,
Mit einigem Befremden habe ich heute Ihre Berichterstattung zur Corona-Pandemie im Allgemeinen und zu der vermeintlichen Schuld Chinas daran im Besonderen verfolgt. Einmal abgesehen davon, dass wir es als ziemlich schlechten Stil betrachten, ein Land für eine Pandemie verantwortlich zu machen, unter der die ganze Welt zu leiden hat und dann auch noch eine explizite Rechnung angeblicher chinesischer Schulden an Deutschland zu präsentieren, ignoriert der Artikel einige wesentliche Fakten.
1. Sie schreiben, das Virus breitete sich aus, „auch, weil die chinesische Führung wichtige Informationen wochenlang unterdrückte." Und: „China hat seine Informationspflichten gegenüber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verletzt."
Dazu stellen wir fest: Breits am 31.12.2019 haben die chinesischen Behörden die WHO über Fälle von Lungenentzündung unbekannter Ursache in Wuhan informiert. Ab dem 3. Januar 2020 informierte China die WHO und andere Ländern wie die USA regelmäßig über den Verlauf. Zu dieser Zeit meldete Wuhan 44 Patienten mit der mysteriösen Krankheit. Am 8. Januar 2020 wurde der Krankheitserreger SARS-CoV-2 erstmals identifiziert. Am 11. Januar stellte China vollständige Genomsequenzen des neuartigen Coronavirus öffentlich online und teilte die genetischen Daten mit der WHO. Am 20. Januar bestätigte China aufgrund von fundierten epidemiologischen Untersuchungen die Übertragung des neuartigen Coronavirus von Mensch zu Mensch. Drei Tage danach wurde die Millionenmetropole Wuhan abgeriegelt und noch nie dagewesene umfassende, gründliche und rigorose Quarantänemaßnahmen wurden landesweit ergriffen. Die WHO bestätigt exakt diese Timeline und sie ist hier nachzulesen: https://www.who.int/news-room/detail/08-04-2020-who-timeline---covid-19. Am 11. März schließlich erklärte die WHO die durch das Covid-19-Virus verursachte Krankheit zur Pandemie.
2. Sie schreiben: „Die britische Denkfabrik Henry-Jackson-Society kommt in einer aktuellen Studie zum Schluss: China ist RECHTLICH VERANTWORTLICH für die wirtschaftlichen Folgen."
Dazu stellen wir fest: Viele Länder, die jetzt mit COVID-19 zu kämpfen haben, hatten Zeit, sich auf die grenzüberschreitende Ausbreitung des Erregers vorzubereiten, nachdem China seinen Ausbruch im Rahmen der IHR-Richtlinien gemeldet hatte. Bei den Behauptungen von einigen wenigen Politikern bzw. Experten oder Medienvertretern, dass China nach internationalem Recht rechtswidrig gehandelt habe und nun verpflichtet sei, ausländische Regierungen zu entschädigen, geht es nicht wirklich um internationales Recht, um Völkerrecht. Es geht ihnen um gegenseitige Schuldzuweisungen, um von eigenen Versäumnissen und Schwächen abzulenken.
Erlauben Sie mir zum Schluss noch eine persönliche Bemerkung: Wir betrachten den Stil, in dem Sie in Ihrer heutigen Berichterstattung auf der Seite 2 gegen China „zu Felde ziehen", als infam. Ihr Bericht entbehrt nicht nur ganz wesentlicher Fakten und genauer Zeitabläufe sondern auch einem Mindestmaß an journalistischer Sorgfaltspflicht und Fairness. Wer so aufrechnet, wie Sie das mit der BILD-Zeitung von heute tun, schürt Nationalismus, Vorurteile sowie Fremden- und Chinafeindlichkeit. Es wird weder der traditionellen Freundschaft zwischen beiden Völkern noch einem seriösen Verständnis von Journalismus gerecht.
Ich frage mich gerade vor diesem Hintergrund, woher in Ihrer Redaktion die Abneigung gegen unser Volk und unseren Staat kommt? Für eine Krise dieses Ausmaßes gibt es kein Drehbuch. Auch Deutschland muss seinen seinerzeit durchdachten Notfallsplan nach dem deutschen Infektionsschutzgesetz überarbeiten. Dass wir zusammen aus der Pandemie-Krise lernen und kooperieren, ist gefordert mehr denn je. Inzwischen bescheinigen uns auch namhafte internationale Wissenschaftler, dass China durch sein schnelles und entschiedenes Handeln einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung dieser Pandemie geleistet hat und zumindest einen Monat Zeit für den Rest der Welt gewonnen. Davon lesen wir in Ihrem Beitrag leider gar nichts.
Mit freundlichen Grüßen,

Tao Lili
Sprecherin der chinesischen Botschaft in Deutschland
». (link).
2. «



China unter Verdacht Kam das Virus aus dem
Labor von Wuhan?

Vor zwei Jahren forschten dort Wissenschaftler an Corona-Viren – US-Diplomaten warnten








Chinesische Forscher experimentieren im Labor von Wuhan
Chinesische Forscher experimentieren im Labor von WuhanFoto: AFP via Getty Images
Wuhan – Was ging in diesem Corona-Labor wirklich vor sich?

Bereits zwei Jahre vor Ausbruch der Pandemie warnten amerikanische Diplomaten vor massiven Sicherheitsrisiken in einem Forschungslabor im chinesischen Wuhan, dem Epizentrum der Corona-Seuche.
Was das „Wuhan Institute for Virology“ (WIV) damals erforschte: Corona-Viren bei Fledermäusen und ihre mögliche Übertragung auf den Menschen!

Die „Washington Post“ berichtet nun von Berichten, die besorgte US-Diplomaten aus der Botschaft in Peking nach Washington schickten. Darin warnten sie eindringlich vor „schwerem Mangel an geschulten Technikern und Forschern, die gebraucht werden, um in diesem Hochsicherheits-Labor zu arbeiten“.

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Das „Wuhan Institute of Virology“ im Epizentrum der Corona-Pandemie
Das „Wuhan Institute of Virology“ im Epizentrum der Corona-Pandemie

Foto: PR
Die Diplomaten berichteten bereits im Januar 2018, „dass SARS-ähnliche Corona-Viren von Fledermäusen auf den Menschen übertragen werden können“.
Dabei wurde das WIV als erstes Labor in China mit der höchsten internationalen Sicherheitsstufe ausgezeichnet.

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