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128./lgn/29-07-20.
Mittwoch, 29-07-20 |
1. Türkisches Parlament billigt Gesetz zur Social-Media-Kontrolle
Das
türkische Parlament hat eine Verschärfung der Kontrolle über die
Onlinenetzwerke beschlossen. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass
Dienste wie Facebook und Twitter einen Vertreter in der Türkei haben und
die Daten ihrer türkischen Nutzer auf Servern im Land speichern müssen.
Auch müssen die Betreiber der Netzwerke innerhalb von 24 Stunden den
Anordnungen türkischer Gerichte nachkommen, bestimmte Inhalte zu
entfernen. Bei Zuwiderhandlung drohen ihnen hohe Geldstrafen. Das Gesetz
war von der islamisch-konservativen AKP von Staatschef Recep Tayyip
Erdogan auf den Weg gebracht worden. (128./lgn/29-07-20.)
2. Separatisten im Jemen wollen doch keine Unabhängigkeit mehr
Die
Separatisten im Jemen haben ihre Ausrufung der Autonomie im Süden des
Bürgerkriegslandes vom April zurückgezogen. Stattdessen streben sie nun
die Umsetzung eines Friedensabkommens vom vergangenen November an, wie
ein Sprecher des separatistischen Übergangsrats im Südjemen mitteilte.
In dem Abkommen von Riad ist eine Machtteilung mit der Regierung von
Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi vereinbart. Vertreter der
Unabhängigkeitsbewegung sollen demnach ins Hadi-Kabinett einziehen. Im
Gegenzug sollen die Separatisten die Kontrolle über Aden abgeben. (128./lgn/29-07-20.)
3. Waffen in Afghanistan sollen schweigen
Die
afghanische Regierung und die radikalislamischen Taliban haben sich auf
eine dreitägige Feuerpause anlässlich des Opferfestes Eid al-Adha
verständigt. Alle Taliban-Kämpfer seien aufgefordert, während der am
Freitag beginnenden Feiertage auf "Einsätze gegen den Feind" zu
verzichten, erklärte ein Taliban-Sprecher. Afghanistans Präsident
Aschraf Ghani befahl daraufhin allen Sicherheitskräften im Land, der
Waffenruhe zu folgen. Eine Verringerung der Gewalt gilt als
Voraussetzung für die Aufnahme innerafghanischer Friedensgespräche.
Diese könnten bereits in einer Woche beginnen, so Ghani. (128./lgn/29-07-20.)
4. Twitter tilgt Tweet von Donald Trump
Twitter
hat einen Beitrag von US-Präsident Donald Trump gelöscht, der nach
Überzeugung des Kurznachrichtendienstes "Falschinformationen" im Kampf
gegen das Coronavirus enthielt. In einem Video, dass Trump per Twitter
weiterverbreitete, erklärte eine Ärztin, erfolgreich Corona-Patienten
mit dem Malaria-Mittel Hydroxychloroquin behandelt zu haben. Die
US-Medikamentenaufsicht hatte jedoch im vergangenen Monat - nach
mehreren kritischen Studien - die Zulassung für das Mittel
zurückgezogen. Trump hingegen warb wiederholt für Hydroxychloroquin und
gab an, das Medikament selbst zu nehmen. (128./lgn/29-07-20.)
5. EU beschließt Export-Beschränkungen für Hongkong
Die
27 EU-Staaten haben sich auf eine gemeinsame Reaktion auf das
umstrittene chinesische Sicherheitsgesetz für Hongkong verständigt. So
sollen künftig keine Güter mehr nach Hongkong geliefert werden, die zur
Überwachung oder Unterdrückung der Bevölkerung eingesetzt werden
könnten. Außerdem beschloss der Europäische Rat, Bürgern der britischen
Ex-Kronkolonie den Zugang zu europäischen Visa und Stipendien zu
erleichtern. Bundesaußenminister Heiko Maas begrüßte die Einigung auf
EU-Ebene als ein "Zeichen der Solidarität" mit den Menschen, die "eine
Beschneidung ihrer Freiheiten" befürchteten. (128./lgn/29-07-20.)
6. "Unsägliche Brutalität" auf Afrikas Migrationsrouten
Noch
ehe sie ihr Fluchtziel erreichen, werden in Afrika jedes Jahr Tausende
von Migranten misshandelt oder gar getötet. Menschen müssten auf ihrem
Weg "unsägliche Brutalität" erdulden, beklagt das Flüchtlingshilfswerk
UNHCR. Zu den Verbrechen gehörten Misshandlungen, Folter, Zwangsarbeit,
sexuelle Ausbeutung und willkürliche Tötungen. Täter seien Schmuggler,
Menschenhändler und Milizionäre, aber in einigen Fällen auch Soldaten
oder Polizisten. Die erschütternden Erlebnisse der Flüchtlinge und
Migranten seien "zu lange unsichtbar geblieben", betonte
Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. (128./lgn/29-07-20.)
7. Umweltschützer leben in Lateinamerika gefährlich
Immer
mehr Umweltschützer bezahlen ihren Einsatz für die Natur, sauberes
Wasser und die Landrechte indigener Gruppen mit dem Leben. Im
vergangenen Jahr seien weltweit mindestens 212 Umweltaktivisten getötet
worden, teilte die Nichtregierungsorganisation Global Witness mit. Mehr
als zwei Drittel aller Fälle wurden demnach in Lateinamerika
registriert. Hinter den Gewalttaten steckten meist Unternehmen, Bauern
und teilweise auch staatliche Akteure sowie kriminelle Banden,
paramilitärische Gruppen und Rebellen. (128./lgn/29-07-20.)
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