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37./lgn/29-04-20.
Mittwoch, 29. April 2020. |
1. Demokratie weltweit unter Druck
Der Abbau von
Rechtsstaatlichkeit und politischen Freiheiten bringt einer
Bertelsmann-Studie zufolge zunehmend auch einst stabile Demokratien ins
Wanken. Autoritäre Regierungsmuster hätten in den vergangenen zehn
Jahren zugenommen, heißt es in der Untersuchung. Die Auswirkungen der
Corona-Pandemie drohten die Entwicklung zu verstärken. Laut Studie
treiben Regierungen unter anderem in Brasilien, Indien und Ungarn aktiv
die Schwächung der Demokratie voran. In 60 von 137 untersuchten Ländern
sei die Gewaltenteilung erkennbar ausgehöhlt worden. 58 Staaten hätten
Demonstrationsrechte eingeschränkt. (37/lgn/29-04-20.)
2. Polizei macht tausende Äthiopier obdachlos
Amnesty
International erhebt schwere Vorwürfe gegen die äthiopische Polizei.
Sie habe in der Corona-Krise die Unterkünfte von mindestens tausend
Tagelöhnern und deren Familien systematisch zerstört. Nachdem
Sicherheitskräfte die meist einfachen Hütten in der Hauptstadt Addis
Abeba bereits Anfang April eingerissen hätten, beseitigten sie nun auch
jede Art von Behelfsunterkunft. Die Betroffenen müssten bei Kälte und
Regen unter freiem Himmel schlafen, sagte der Amnesty-Direktor für
Ostafrika, Deprose Muchena. Die äthiopischen Behörden begründen ihr
Vorgehen damit, dass die Häuser illegal errichtet worden seien. (37/lgn/29-04-20.)
3. Weiter Ausgangssperre in El Salvador
Die
strengen Quarantänebestimmungen in El Salvador wegen der Corona-Krise
sind bis zum 16. Mai verlängert worden. Seit mehr als fünf Wochen gilt
dort eine Ausgangssperre - Ausnahmen gibt es nur zum Einkaufen von
Lebensmitteln und Medikamenten sowie für Arbeiten, die als unerlässlich
gelten. Damit hat El Salvador eine der strengsten Regelungen
Lateinamerikas. Wer die Quarantäne missachtet, wird festgenommen und
kommt bis zu 30 Tage lang in ein "Eindämmungszentrum". Zwar hatte das
Verfassungsgericht El Salvadors diese Praxis für unzulässig erklärt,
doch Präsident Nayib Bukele ignoriert das Urteil. (37/lgn/29-04-20.)
4. Frankreich plant Lockerungen ab 11. Mai
In
knapp zwei Wochen will Frankreich mit Lockerungen der
Virus-Schutzmaßnahmen beginnen, um einen Kollaps der Wirtschaft
abzuwenden. Ab dem 11. Mai sollen die Geschäfte wieder öffnen und
schrittweise auch die Schulen, wie Premierminister Edouard Philippe in
einer Regierungserklärung in Paris ankündigte. Geplant sind eine
Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie eine massive
Ausweitung der Corona-Tests. Auch Geschäfte sollen wieder öffnen. In der
Pariser Metro soll zudem jeder zweite Sitzplatz abgeklebt werden, um
Mindestabstände zu gewährleisten. (37/lgn/29-04-20.)
5. Gedenken an Befreiung von KZ Dachau
Mehr
"solidarisches Miteinander statt hasserfülltes Spalten" haben
Holocaust-Überlebende zum 75. Befreiungstag des KZ Dachau angemahnt. Die
Feierlichkeiten zum Jahrestag sind wegen der Corona-Krise abgesagt. Der
geplante Festakt mit zahlreichen Holocaust-Überlebenden und Befreiern
soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Am Vormittag werden Bayerns
Ministerpräsident Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner in
der Gedenkstätte einen Kranz niederlegen, am Nachmittag ist eine
Videoandacht aus der Versöhnungskirche auf dem einstigen KZ-Gelände
geplant. (37/lgn/29-04-20.)
6. EU und Mexiko haben Handelsabkommen fix
Mitten
in der Corona-Krise haben die Europäische Union und Mexiko ihr neues
Freihandelsabkommen fertig ausgehandelt. Die letzten offenen Fragen
seien geklärt worden, heißt es, damit sei der Weg für den
Ratifizierungsprozess frei. Bereits vor zwei Jahren hatten sich die EU
und Mexiko grundsätzlich auf eine Erneuerung ihres bisherigen
Handelsabkommens aus dem Jahr 2000 geeinigt. Seither war über die
Details verhandelt worden. Mexiko ist der mit Abstand wichtigste
Handelspartner der EU in Lateinamerika. (37/lgn/29-04-20.)
7. Auch Streaming-Filme im Oscar-Rennen
Zum
ersten Mal und nur im Jahr der Corona-Pandemie dürfen sich auch
Streaming-Filme um die Oscars bewerben. Bisher durften nur solche Werke
am Wettbewerb um die begehrtesten Filmpreise der Welt teilnehmen, die an
mindestens sieben Tagen in Kinos in Los Angeles gezeigt wurden.
Allerdings sind die Filmtheater der Stadt seit Mitte März geschlossen
und ihre Wiedereröffnung ist nicht absehbar. Deshalb hat die
US-Filmakademie eine "vorübergehende Ausnahme" beschlossen. 2019 war die
später dreifach ausgezeichnete Netflix-Produktion "Roma" nur deshalb
kurz in die Kinos gekommen, um am Rennen um die Oscars teilnehmen zu
können. (37/lgn/29-04-20.)
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